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Ein Jahr ohne privaten Konsum

Im Juli 2024 habe ich einen Instagram Beitrag hochgeladen, in dem ich von einer No-Buy-Challenge, bzw. Low-Buy-Challenge berichtet habe. Der Beitrag ist inzwischen archiviert. Das Projekt ist aber aktueller denn je.


Begleite mich von einer Low-Buy-Challenge hin zu einem Jahr 2025, in dem ich auf jeglichen privaten Konsum verzichtet habe, ausgenommen Lebensmittel, Sprit, Basic-Kosmetikprodukte und natürlich berufliche Ausgaben.


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Symbolbild


Früher habe ich öfter mal geshoppt, ich war stolz mir »etwas leisten zu können«, aber der harte Fakt ist, dass dieser Konsum oft nur eine Lücke in mir gefüllt hat, von der ich gar nicht wusste, dass sie existiert.


Die Entscheidung, weniger zu kaufen

Diese Entscheidung ist irgendwann einfach gefallen, ich hatte ein wenig das Gefühl zu ersticken, obwohl meine Wohnung auf keinen Fall zu vollgestopft war oder ich kaufsüchtig war. Aber ich hatte mehr, als ich benutzen konnte. Das galt vor allem für Kleidung und Hobbys, die ich eigentlich schon lang nicht mehr ausübte. Diese Sachen lagen mit einem breiten Grinsen da und sagten ständig in meinem Kopf zu mir ›Benutz mich.‹

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Weg mit dem alten Zeug

Im Zuge dessen befasste ich mich auch mit der Frage, was ich eigentlich noch brauche und was weg oder verbraucht werden kann und nicht nachgekauft werden muss. Ich habe Ende 2024 und Anfang 2025 rigoros ausgemistet. Auch Bücher.


Fiel es mir schwer?

Das ist eine Frage, die ich öfter schon gehört habe und die Antwort darauf ist: Nein. Am Anfang war es schon etwas komisch, unsere ganze Gesellschaft ist auf Konsum ausgelegt, aber nach ein paar Tagen wurde es bereits leichter und nach zwei Wochen kam mir der Gedanke: Das ist ja eigentlich das, wovon du wegwillst, von diesem gesellschaftlichen Schema, dass nur mehr Konsum glücklicher macht.

Erst da wurde mir dann mal klar, dass Gegenstände eigentlich mich besitzen und nicht ich die Gegenstände.


2025 kaufte ich (fast) gar nichts

Ich habe 2025 privat keine 300 € für mich ausgegeben. Ausgenommen von diesem Low-Buy-Year sind Lebensmittel, Sprit und Kosmetik. Über die lebensnotwendigen Produkte hinweg habe ich mir fast nichts gekauft, bis auf Kleidung, die ich ersetzen musste.



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Warum habe ich das gemacht?

Wie weiter oben schon geschrieben, hat mich mein ganzes Zeug etwas erstickt, aber das war nicht der einzige Grund. Ich wusste, dass 2025 finanzielle Veränderungen anstehen und dass ich mich damit irgendwie arrangieren muss, also habe ich einfach etwas gemacht, was ich schon lange machen wollte und es in den Monaten vor dem Jahreswechsel auf 2025 schon ein wenig vorbereitet, um nicht wie vor eine Wand zu laufen und vielleicht zu scheitern.


Außerdem spielt meine persönliche Meinung in diese Entscheidung auch sehr stark rein, die sich im Laufe dieses Jahres auch noch mehr gefestigt hat: Wir nehmen so vieles als selbstverständlich an, ohne zu sehen, wie wenig wir eigentlich brauchen und wie wenig selbstverständlich diese Dinge eigentlich alle sind. Davon wollte ich unbedingt weg. Und kaum hatte ich diesen Schritt getan, wurde dieses Gefühl, wie dekadent wir in unserer Selbstverständlichkeit sind, ziemlich stark. Versteht mich nicht falsch, ich verurteile Konsum per se nicht. Wir alle sollen und dürfen und kaufen, wonach es uns beliebt. Trotzdem hat sich diese Meinung für mich manifestiert und ich fühle mich ganz gut damit.



Wie hat mich das verändert?

Wie zuvor schon erwähnt, habe ich eine ganz andere Sicht auf die Dinge bekommen. Ich frage mich bei vielem ganz oft: Brauche ich das? Nützt mir das? In der Regel lautet die Antwort nein, zumindest bei 90% der Dinge, denn ich bin bisher auch ohne ausgekommen.


Ich führe eine Wunschliste, mit Dingen, die ich haben möchte/brauche. Einiges steht schon sehr lang darauf, und ich werde auch die ein oder andere Investition im nächsten Jahr tätigen. Das Meiste davon ist allerdings für meinen Beruf und nur zwei, drei Dinge, die ich als Mensch haben möchte.


Ich habe erkannt, wie krass wenig im Leben man eigentlich wirklich braucht. Inzwischen juckt mich nicht einmal mehr Social Media Werbung so richtig. Mir werden dort zu 90% Dinge gezeigt, die ich niemals benötigen werde. Es hat mich ruhiger gemacht, einfach zu wissen, dass ich im Grunde alles habe, was ich brauche.


Übrigens: Für Bücher gilt das nicht. Davon kann man nie genug haben! ☺️


2026 werde ich also durchaus ein paar Investitionen tätigen, aber die Reise geht weiter. Da steht noch sehr viel mehr dahinter, nicht nur, weniger Materielles zu konsumieren. Ich nehme dich auf diesem Blog gern mit auf diesen Weg. 💖

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